Der hermeneutische Zirkel bezieht sich auf den wechselseitigen Bezug zwischen dem Verstehen eines Textes im Ganzen und dem Verstehen seiner einzelnen Teile. Er besagt, dass man ein Verständnis eines Textes nur durch den ständigen Wechsel zwischen Gesamtverständnis und Detailverständnis erreichen kann.
Im hermeneutischen Zirkel geht es darum, dass das Verständnis eines einzelnen Teils eines Textes immer von dem Gesamtverständnis des Textes abhängt und umgekehrt. Das bedeutet, dass man zunächst versucht, den Gesamtzusammenhang eines Textes zu erfassen, um dann die einzelnen Teile in diesem Zusammenhang zu verstehen. Gleichzeitig können aber auch die einzelnen Teile eines Textes wiederum das Gesamtverständnis beeinflussen.
Der hermeneutische Zirkel spielt vor allem in der Interpretation von literarischen Texten, philosophischen Werken oder religiösen Schriften eine große Rolle. Er betont die Wechselwirkung zwischen Teil und Ganzem, zwischen Interpret und Interpretation und verdeutlicht, dass Verstehen immer ein fortlaufender Prozess ist.
In der hermeneutischen Theorie wird der hermeneutische Zirkel von Denkern wie Friedrich Schleiermacher, Wilhelm Dilthey und Hans-Georg Gadamer diskutiert und weiterentwickelt.
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